Solution Journalism

eine echte Alternative zu News

eine echte Alternative

In meinem Blog-Beitrag „Abgenabelt: Adieu Tagesaktualität“ hatte ich einen Artikel aufgegriffen, der erklärt, wieso die klassischen News, die heute in den Medien leider die Landschaft prägen, uns nicht gut tun (und wieso dies grossenteils auch für den Selbstdarstellungswahns in sozialen Netzwerken gilt).

sehenswertes Video:
nach unten scrollen

Aus diesem Grund habe ich angefangen, mich mit Alternativen zu beschäftigen. Und tatsächlich, es gibt nicht nur Alternativen, sondern insbesondere auch andere Menschen, die sich sehr ernsthaft mit dieser veränderten Medienlandschaft, die fast nur noch mit billig produzierten, effekthascherischen, belanglosen Themen des Human Interests uns Leser anbrüllen.

nachvollziehbare Quervergleiche

Im unten stehenden Video skizziert David Bornstein ein paar spannende Vergleiche: Heute prägen negative Schlagzeilen die ganze Medienlandschaft. Wenn wir die Medien jedoch als ein gesellschaftliches Feedback-Instrument verstehen, dann ist das nicht nur beängstigend, sondern insbesondere nicht objektiv, nicht hilfreich und in keiner Weise so, wie wir Menschen sind und agieren.

Journalismus als gesellschaftliches Feedback-Instrument

Bornstein vergleicht das einerseits mit Eltern: Erziehen wir unsere Kinder, in dem wir ihnen bei jeder Gelegenheit sagen, wie schlecht alles ist, was sie machen, wie schlecht es uns geht, und dass die Welt kaum zu retten sei? Natürlich nicht, wir motivieren, versuchen ihnen ein gesundes Selbstwertgefühl und Urvertrauen mit auf den Weg zu geben und lieben die Momente, in denen wir gemeinsam lachen können.

Das andere Beispiel von Bornstein ist das Business-Umfeld. Business-Magazine fokussieren strikt auf Erfolgsgeschichten. Ein Blatt liesse sich nicht verkaufen, wenn die Titelgeschichte erklärt, wie man innert 24h bankrott werden kann.

Es ist daher gut zu wissen, dass die Medienlandschaft nicht so ist, wie sie ist, weil wir Menschen so sind, wie wir sind, sondern vermutlich darum, weil es viele faule und wohl auch unfähige Journalisten gibt, die sich keine Mühe geben und mit unser Nervensystem täuschenden, einfachen Tricks Aufmerksamkeit generieren wollen. Dagegen kann man sich wehren, in dem man sich dem nicht mehr aussetzt. Deswegen muss man aber auf spannende News nicht verzichten.

Was ist Solution Journalism?

Die zugehörigen Meldungen stammen nicht von Fühl-gut-Selbsthilfegruppen, sondern es handelt sich immer um echte News. Dabei wird aber nicht die Aufmerksamkeitsgenerierung fokussiert, sondern das Beitragen zu Lösungen. Es ist eine anspruchsvolle und aufwändige Arbeit: Der Journalist muss ein Problem erkennen, es verstehen, nach Lösungen suchen und diese im gleichen Artikel ebenfalls aufzeigen. Natürlich muss dabei der Journalist nicht selbst für alle Probleme in der Welt eine Lösung zur Hand haben; es wird diese Lösungen schon geben, er muss sich aber die Mühe machen, diese zu finden und genau solchen, neuen Modellen eine Plattform bieten.

Auf der Website dowser.org, die David Bornstein ins Leben gerufen hat, finden sich dazu viele spannende Beispiele und natürlich auf ein paar mehr Worte zum Solution Journalism.

Im folgenden Video erklärt David Bornstein in wenigen Minuten (20′), worum es geht. Das sind die besseren 20 investierten Minuten als in gleichnamige Billigstblätter.

Welche Newsquellen nutzen Sie?

By Philipp SprecherPhilipp Sprecher on FacebookPhilipp Sprecher on Google+Philipp Sprecher on Twitter Visit author's website

CEO @insigngmbh. Ich habe Freude an meiner Familie, meiner Unternehmung, daran, Dinge zu gestalten und ich liebe spannende Biografien und Menschen.

Comments (2)

    • Grüezi Herr Müller – und sind Sie denn der Herr Müller, den ich Ende letzten Jahres persönlich kennengelernt habe?

      Ich habe den Blog in meine Leseliste aufgenommen und in den letzten Tagen immer mal wieder einen Artikel daraus gelesen. Es ist nicht die Art von Solution Journalism, die beispielsweise bei dowser.org Anwendung findet, es sind aber sicherlich andere Themen als in den Mainstream-Medien und zum Teil auch etwas besser in den Kontext gesetzt – obschon man dazu wohl die zahlreichen Links pro Artikel auch lesen muss, damit das Bild etwas abgerundet wird.

      Kennen Sie denn den Autor, Herr Andrea Müller, persönlich?
      Merci nochmals fürs Feedback und einen guten Start ins 2013!

Kommentar verfassen